NBA - Der Trade von Kemba Walker von den Boston Celtics zu den OKC Thunder in der Analyse: Erst der Anfang? (2024)

Mitten im Playoff-Fieber hat Brad Stevens, der neue Teampräsident der Boston Celtics, seinen ersten Trade eingefädelt. Kemba Walker wird zu den Oklahoma City Thunder verfrachtet, dafür kommt Al Horford zurück nach Boston. Bei dem Trade geht es aber um viel mehr als diese beiden Akteure. Was bedeuten die Deals für die Celtics und die Thunder?

NBA: Der Kemba-Trade aus der Celtics-Perspektive

Gerade mal zwei Wochen ist Brad Stevens als neuer President of Basketball Operations der Celtics im Amt, schon sorgt er für den ersten Trade-Hammer. Der Zeitpunkt des Trades um Kemba Walker kam überraschend, Deals zu einem so frühen Zeitpunkt, noch vor der Draft Lottery und dem Draft Combine, beides steigt in der kommenden Woche, sind ungewöhnlich.

Doch anstatt möglicherweise Draft und Free Agency abzuwarten, machte Stevens bei einer der dringendsten Fragen der Celtics-Offseason so schnell wie möglich Nägel mit Köpfen. Dass Boston Kemba verschiffen wollte, war kein Geheimnis. Ähnliche Pläne verfolgte wohl bereits Stevens' Vorgänger Danny Ainge in der vergangenen Offseason. Der Point Guard bekam Wind davon, war angeblich verärgert und wollte ebenfalls weg.

Der Trade nach Oklahoma City setzt der Celtics-Karriere des 31-Jährigen nun deutlich früher ein Ende, als eigentlich geplant. Erst 2019 kam er nach Boston, um die Traditionsfranchise gemeinsam mit dem jungen Kern um Jayson Tatum und Jaylen Brown zu einer Championship zu führen. Daraus wurde bekanntlich nichts, unter anderem, weil hartnäckige Knieprobleme Walker immer wieder aus dem Spiel nahmen.

Nachdem er in seinen ersten acht NBA-Jahren in Charlotte nur insgesamt 35 Partien verpasst hatte, waren es in den vergangenen beiden Spielzeiten in Boston 45. Nach einer Knie-OP in der Offseason 2020 verpasste er zunächst den Saisonstart, wurde in Back-to-Backs geschont und verpasste schließlich auch die letzten beiden Playoff-Partien der Kelten in der ersten Runde gegen Brooklyn (1-4) aufgrund des lädierten linken Knies. Und in den Spielen, in denen er auflief, konnte er an das Level vergangener Jahre nicht mehr anknüpfen.

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©getty

Kemba Walker wurde den Celtics zu teuer

Seinem 2019 unterschriebenen, hochdotierten Vierjahresvertrag wurde er damit nicht mehr gerecht. In den kommenden beiden Jahren kann Walker noch 73,7 Mio. Dollar einstreichen, für die Saison 2022/23 besitzt er eine Spieleroption in Höhe von 37,7 Mio. Dollar. Sein Vertrag in Verbindung mit den Fragezeichen um seinen Gesundheitszustand ließen seinen Trade-Wert in den Keller fallen.

Das wird vor allem durch das Paket deutlich, das Boston schnüren musste, um Kemba loszuwerden. Stevens legte den eigenen Erstrundenpick 2021 (Nr.16) sowie einen Zweitrundenpick 2025 obendrauf, um sich dafür Al Horford, Moses Brown und einen 2023er Zweitrundenpick von den Thunder zu angeln (Boston bekommt zudem eine Trade Exception in Höhe von 6,9 Mio. Dollar).

Für Horford ist es eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Stevens kennt den Big Man aus gemeinsamen Jahren zwischen 2016 und 2019, im Celtics-Trikot schaffte er es sogar einmal zum All-Star. Doch mittlerweile ist er 35 Jahre alt. Nach seinem Wechsel von Boston nach Philadelphia durchlebte er eine unglückliche Saison bei den Sixers und wurde 2020 nach OKC verschifft. Dort zeigte er in 28 Spielen vergangene Saison durchaus solide Leistungen. Zu solide für die Thunder, die ihn zugunsten des Tank-Modes und mit dem Versprechen, einen Trade zu finden, ab Mitte März kaltstellten.

Wahrscheinlich kommt auf ihn die Backup-Rolle hinter Robert Williams zu, dem er mit ein paar Veteranen-Tipps in dessen Entwicklung sicherlich helfen kann. Auch als Floor Spacer kann er sicherlich noch etwas zum Spiel der Celtics beitragen und der Frontcourt-Rotation Tiefe verleihen, was zuletzt durchaus ein Problem war. Brown bringt zudem Upside auf Center mit - laut Boston Globe war er allerdings in erster Linie ein Trade-Füller, um die Gehälter passend zu machen. Er soll aber seine Chance in Boston bekommen.

Boston Celtics: Mehr finanzielle Flexibilität

Letztlich könnte Boston also seinen Starting Point Guard und einen Erstrundenpick für einen Backup-Center abgegeben haben, doch das ist nur die halbe Wahrheit. Am wichtigsten an diesem Deal ist wohl der finanzielle Aspekt. Indem die Celtics die Verträge von Walker und Horford tauschen, spart die Franchise eine Menge Geld.

Der Big steht noch für zwei Jahre und 53,5 Mio. Dollar unter Vertrag, in seinem letzten Vertragsjahr sind allerdings nur 14,5 Mio. garantiert. Statt 73,7 Mio. für Kemba geben die Kelten in den kommenden zwei Jahren voraussichtlich also nur noch 41,5 Mio. für Horford aus (plus knapp 2 Mio. für Brown).

Damit rutscht Boston vorerst unter die Luxussteuergrenze, was dem Front Office etwas mehr Flexibilität für den Sommer verschafft. Ein Ziel der Celtics ist offenbar eine Vertragsverlängerung mit Unrestricted Free Agent Evan Fournier, was durch den Trade wahrscheinlicher geworden ist. Gleichzeitig muss Stevens Ausschau nach einem neuen Starting Point Guard halten, auch weitere Trades (zum Beispiel Marcus Smart) scheinen nicht ausgeschlossen. Ob sich der Kemba-Trade am Ende gelohnt hat, wird sich also erst nach den weiteren Deals der Kelten in diesem Sommer zeigen.

NBA - Der Trade von Kemba Walker von den Boston Celtics zu den OKC Thunder in der Analyse: Erst der Anfang? (2024)

FAQs

What did Oklahoma City trade for Kemba Walker? ›

In the deal, the Thunder received the No. 16 overall pick in the 2022 NBA Draft — which was later traded for two more first rounders — and a 2025 second-round pick. Oklahoma sent out Al Horford and Moses Brown along with a 2023 second rounder in the transaction.

Who won the Kemba Walker trade? ›

Detroit Pistons acquire veteran Kemba Walker from New York Knicks as part of 3-team trade. The Pistons acquired veteran guard Kemba Walker from the New York Knicks as part of a three-team trade involving the Charlotte Hornets that also saw Detroit acquire the draft rights to Jalen Duren on Thursday night.

Why did Boston trade Kemba Walker? ›

The Celtics added a young center prospect in Brown, but old friend Horford will likely play a bigger role on next season's team. It's not great Boston needed to dump a first-round pick to move Walker, but a recent history of knee issues drove down his value and convinced the team to move on.

Who did the Thunder trade to the Celtics? ›

Oklahoma City has dealt veteran center Mike Muscala to Boston for Justin Jackson and 2 future Draft picks.

What Heat player was traded to OKC? ›

Victor Oladipo averaged 10.7 points and 3.5 assists per game for the Heat in 2022-23. The Miami Heat have traded Victor Oladipo and two future second-round Draft picks to the Oklahoma City Thunder, per the teams.

Did the Knicks trade Kemba? ›

New York is sending Kemba Walker to Detroit as part of a three-team trade that will also reportedly see the Pistons acquire No. 13 overall pick Jalen Duren from Charlotte, per multiple reports.

Why is Kemba Walker out of the NBA? ›

The 6-foot guard was a three-time NBA All-Star in Charlotte, and then in his first season in Boston in 2019-20. But the 33-year-old Walker missed significant time recently with knee issues, including playing 37 games with New York in 2021-22 and just nine games with Dallas last season.

Who did the Celtics trade for Derrick White? ›

In February 2022, the Boston Celtics swung a trade that sent Romeo Langford, Josh Richardson, a 2022 first-round pick, and a 2028 first-round pick swap to the San Antonio Spurs. In return, the Celtics received Derrick White.

Is Kemba Walker going to the Hall of Fame? ›

Kemba Walker retires: UConn legend produced slew of iconic moments, but Hall of Fame bid likely a longshot.

Why did Kemba Walker get benched? ›

Thibodeau explained that with Derrick Rose and Immanuel Quickley coming off the bench — an effective duo for the Knicks — he didn't think the Knicks could also play Walker as a reserve. "It'd be tough to play three small guards together," Thibodeau said.

Why did the Mavs cut Kemba Walker? ›

Walker's salary would have become guaranteed on Saturday. According to ESPN's Tim MacMahon, the move was motivated by a desire to find minutes for some of the team's younger guards.

Who did Boston trade to get Kevin Garnett? ›

On July 31, 2007, Garnett was traded to the Boston Celtics in exchange for Al Jefferson, Ryan Gomes, Sebastian Telfair, Gerald Green, Theo Ratliff, cash considerations, Boston's 2009 first-round draft pick (top 3 protected), and the 2009 first-round pick which Minnesota traded to Boston in the Ricky Davis–Wally ...

Who did the Celtics trade for Kyrie Irving? ›

In August 2017, the Celtics and Cleveland Cavaliers officially announced the blockbuster trade sending Irving to Boston in exchange for Isaiah Thomas, Jae Crowder, Ante Zizic and two draft picks.

Who was James Harden traded for on the Thunder? ›

The Thunder acquired guards Kevin Martin and Jeremy Lamb, two first-round picks and a second-round pick in the surprising deal that was completed Saturday night. Oklahoma City also sent center Cole Aldrich and forwards Daequan Cook and Lazar Hayward to Houston.

Who did the Celtics trade Jeff Green for? ›

In return for Green, Boston receives veteran swingman Tayshaun Prince and a future first round pick from Memphis, and guard Austin Rivers from New Orleans. New Orleans will also receive Quincy Pondexter from the Grizzlies in the deal.

What did James Harden get traded for from OKC? ›

In the Clippers deal for former Thunder guard James Harden, OKC helped facilitate the trade for a pick swap with Los Angeles. Oklahoma City will give up a 2026 first-round pick that the Clippers will send to Philadelphia in return for the 10-time All-Star.

What did the Knicks trade with OKC? ›

So early Thursday morning, the Oklahoma City Thunder announced that they acquired the rights to No. 26 overall pick Dillon Jones from the New York Knicks in exchange for five future second round draft picks.

When did Kemba Walker get traded to the Mavericks? ›

Dallas Mavericks (2022–2023)

On October 17, Walker reached a contract buyout agreement with the Pistons. On November 28, 2022, Walker signed with the Dallas Mavericks, on a one-year, non-guaranteed deal.

What team did Kemba Walker go to? ›

Walker, a four-time NBA All-Star, played eight seasons with Charlotte Bobcats/Hornets from 2011-2019, two seasons with the Boston Celtics from 2019-2021, one season with the New York Knicks in 2021-22 and one season with the Dallas Mavericks in 2022-2023 before playing with AS Monaco of the Euroleague last season.

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